Doreen Hörning

Jahrgang 1968
Bollewick

„Die Unsicherheit hier in der Gegend in den 1990ern war groß. Aber ich habe überhaupt nicht daran gezweifelt, dass es vorwärts geht.“

Doreen Hörnings Biografie zeigt, wie viel Kraft in der aktiven Gestaltung von Wandel liegen kann. Als ihr Leben nach der Wiedervereinigung mehrmals aus den Fugen gerät – durch den Verlust des Arbeitsplatzes, die Schließung der Landwirtschaftsschule oder strukturelle Ungerechtigkeiten, mit denen sie konfrontiert war – suchte und fand sie immer wieder Wege, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Heute fordert sie mehr politische Bildung und Dialog über die Vergangenheit, gerade für junge Menschen aus Ostdeutschland. Ihre Botschaft: Wenn wir es schaffen, in Frieden miteinander zu leben, stehen uns alle Türen offen.

„Umbruch ist immer eine Chance – und ein Gewinn für jeden Einzelnen. Die jungen Leute müssen mutig bleiben und ihre Rechte einfordern.“

„Die Unsicherheit hier in der Gegend in den 1990ern war groß. Aber ich habe überhaupt nicht daran gezweifelt, dass es vorwärts geht.“

„Wir waren bildungshungrig.“

„Ich mag dieses Negativdenken nicht. Wir haben hier zur Wendezeit ganz andere Probleme bewältigt als jetzt.”

Doreen Hörning wurde 1968 in Buchholz, einem traditionsreichen Dorf mit landwirtschaftlicher Prägung an der Mecklenburgischen Seenplatte, geboren. Ihre Familie lebt dort seit mehreren Generationen. Schon als Kind fühlte sie sich verbunden mit dem Glauben an Gott und der Kirche. Sie distanzierte sich früh von der DDR-Ideologie und engagierte sich in der Wendezeit am Runden Tisch in Röbel. Nach der Ausbildung zur Wirtschaftskauffrau verlor sie in der Umbruchzeit ihre Anstellung in der Tierproduktion. Ein landwirtschaftliches Studium konnte sie wegen plötzlicher Schließung der Hochschule nicht antreten. Über eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau fasste sie schließlich in der Tourismusbranche Fuß. Heute arbeitet sie in der Scheune Bollewick.