René Eckert

Jahrgang 1980
Vogtland

„Demokratie bedeutet für mich vor allem, dass man nicht immer nur meckert, sondern sich aktiv einbringt. Ich habe gelernt: Nur durch Tun kann man etwas bewegen.“

René Eckert haben die Wendejahre und die Transformation danach viel über die Bedeutung von Freiheit und Regeln gelehrt: Die DDR, so sagt er, habe zwar sehr enge und strikte Strukturen vorgegeben, doch gleichzeitig auch soziale Sicherheit geboten. Heute stehe die liberale Demokratie vor allem vor der Herausforderung, durch klare Kommunikation und Regeln den Menschen Sicherheit zu geben. Ohne Regeln keine Freiheit, meint René. Die Angst vor dem Verlust von Wohlstand, die viele Menschen in seiner Region empfinden, müsse durch Aufklärung und Teilhabe abgebaut werden. Dazu leistet er mit seinen Projekten – von Müllsammelaktionen über Kulturfestivals bis hin zur Schaffung von Begegnungsräumen – seinen Beitrag. René glaubt, dass Veränderungen immer Chancen bieten, man müsse sie nur selber gestalten. Transformation ist für ihn eine Einladung zum Handeln. 

„Demokratie bedeutet für mich vor allem, dass man nicht immer nur meckert, sondern sich aktiv einbringt. Ich habe gelernt: Nur durch Tun kann man etwas bewegen.“

„Die Freiheit, alles zu tun, ist wertlos, wenn sie nicht mit Verantwortung und Regeln einhergeht. Ich glaube, wir lernen gerade die Grenzen von zu viel Liberalität kennen.“

„Nach der Wende kamen die ersten Bananen. Das war für uns Kinder ein großes Ereignis. Aber auch die neuen Freiheiten hatten Schattenseiten: Nazis mit Springerstiefeln und Bomberjacken prägten das Straßenbild.“

„Ich habe in meinem Leben gelernt, dass man mit kleinen Dingen große Veränderungen bewirken kann – sei es durch ein freundliches Gespräch mit einem skeptischen Nachbarn oder durch die Schaffung von Begegnungsräumen.“

„Die Angst vor Verlusten – ob Wohlstand, Sicherheit oder Identität – ist ein großes Thema in unserer Region. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wir müssen lernen, sie durch gemeinsames Handeln zu überwinden.“

„Mir fehlt ein bisschen der Pragmatismus. Es wird so viel debattiert – und obwohl wir in gewissen Themenfeldern gar nicht die Zeit dazu haben, versucht man immer, es allen Beteiligten irgendwie recht zu machen.“

„Ich denke, die Zukunft wird nicht so toll, wie sie für mich als junger Mensch war in den 90er, 2000er Jahren war, wo einfach enorm viel passiert ist und so viel möglich war.“

René Eckert wurde 1980 im oberen Vogtland geboren und verbrachte seine Kindheit in einer Kleinstadt in Sachsen. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in einem kleinen Dorf im Vogtland, die Region, die er als seine Heimat betrachtet. Geprägt von einer Kindheit im Umbruch der Wendejahre, entwickelte er eine große Neugier auf die Welt. Er hat in vielen Ländern der Welt gelebt und gearbeitet und ist vor einigen Jahren bewusst ins Vogtland zurückgekehrt. Ihn beschäftigt der demografische Wandel und die Abwanderung der Jugend dort sehr. Deshalb bietet er Kultur- und Sozialprojekte an, um jungen Menschen Perspektiven in der Heimat aufzuzeigen und Menschen zusammenzubringen. Seit über 20 Jahren engagiert sich der Filmemacher ehrenamtlich für die Region.