Cornelia Haufe erlebte die Wende mit Erstaunen und Vorsicht. Auch heute steht sie gesellschaftlichen Umbrüchen eher vorsichtig gegenüber: antiautoritäre Erziehung und Kuschelecken im Klassenraum sieht sie kritisch, der zunehmende Verwaltungsaufwand im Schulalltag belastet sie sehr. Aus ihrer Sicht schreitet die Digitalisierung mit rasantem Tempo voran, das bringe Unsicherheiten mit sich. Für sie sei es wichtig, trotzdem jeden Tag mit einer positiven Einstellung zu starten, denn Jammern bringt einen nicht voran.
„Es war ja Wahnsinn, dass die Grenzöffnung völlig friedlich abgegangen ist, ohne dass da jemand verletzt worden ist.“
„Meine Familie wurde von der Stasi beobachtet, aber uns sind dadurch keine Nachteile entstanden.“
„Ich habe in meinem Leben gelernt, dass Jammern nichts bringt. Das zieht nur andere runter.“
„Unser Ziel ist es, den Kindern in der Schule Geborgenheit zu geben, weil wir nie wissen, wie es ist, wenn sie nach Hause gehen.“
„Die Angst vor der Künstlichen Intelligenz ist da, aber der Bezug zu Menschen – besonders bei Kindern – darf niemals ersetzt werden.“
Cornelia (genannt Conny) Haufe wurde 1964 in Bischofswerda geboren und lebt dort noch heute. Seit 1984 unterrichtet die Pädagogin an der Grundschule Süd in ihrer Geburtsstadt, 2018 hat sie die Leitung der Schule übernommen. Als Lehrerin unterrichtet sie unter anderem die Fächer Deutsch, Mathe, Sachunterricht, Physik, Sport und Ethik. Ihr Ziel ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch ein stabiles Umfeld für ihre Schüler:innen zu schaffen. Das Ender der DDR hat sie zu Hause im Fernsehen verfolgt. Prägend war für sie nach der Wende der Einblick in die pädagogischen Methoden des Westens, der dann möglich war. Privat engagiert sie sich darüber hinaus sozialpolitisch, unter anderem in der Unterstützung von Geflüchteten.