„Ich war nie traurig, dass die DDR untergegangen ist. Für mich war es alternativlos, dass die deutschen Staaten, die irgendwann getrennt wurden, wieder zusammenkommen. Aber die Art und Weise ist nicht die gewesen, die ich mir vorgestellt hatte. Als ich gemerkt habe, was im Einigungsvertrag steht, hat es mich relativ kalt erwischt. Wie viel DDR bleibt in dem gemeinsamen deutschen Staat noch übrig? Es war für mich ein Schock und in meinen Augen eine vertane Chance, Dinge, die in der DDR gut gelaufen sind, in einen gemeinsamen deutschen Staat zu übernehmen. Das hat mich sehr verwundert, denn so war es dann wirklich nur ein Anschluss an die Bundesrepublik und keine gemeinsame neue Gesellschaft, in der beide, sowohl die ostdeutsche als auch die westdeutsche mit gehobenem Haupt integriert sind.“
„In der Wendezeit habe ich beruflich Dinge erlebt, die ich mir auch für die heutige Zeit wünschen würde. Unsere Naturschutzgebiete hatten wir innerhalb von zwei Jahren unter Schutz gestellt. Wenn ich heute Schutzgebiete ausweisen möchte, brauche ich 10 bis 15 Jahre. Damals sind die Dinge viel schneller, unkomplizierter und unbürokratischer gelaufen. Was es braucht, um da wieder hinzukommen? Damals waren wir getragen von der Aufbruchstimmung. Es gab ein anderes Miteinander. Wir hatten Ziele, die interessant waren und die wir umsetzen wollten. Heute ist das alles komplizierter.“
„Es braucht Entschlusskraft, Dinge anzugehen. Ich scheitere auch mit vielen Dingen. Es ist nicht so, dass jedes Projekt funktioniert, auch nicht jedes zweite. Wichtig ist, sich zu entscheiden – vielleicht klappt‘s und manchmal klappt es eben nicht. Die Zeit nach der Wende hat mich da sehr geprägt, weil ich erfahren habe, dass es funktionieren kann, eigene Ideen umzusetzen.“